Umweltschule in Europa – Nachhaltigkeitsprojekt mit Schwerpunkt Stromtankstelle und Photovoltaik an der HGS durchgeführt
„Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21-Schule“ ist eine Auszeichnung für nachhaltige Projekte, um die sich bayerische Schulen bewerben können. Im Schuljahr 2016/17 führte die Fachabteilung Elektrotechnik dazu ein dreigliedriges Projekt durch mit den Schwerpunkten Photovoltaik und Stromtankstelle.
Im Rahmen eines schulweiten Projekttages am 26.06.2017 fanden Fachvorträge und Demonstrationen für verschiedene Klassen aus der Abteilung Metall- und Fahrzeugtechnik sowie dem Wirtschaftbereich „Lagerlogistik“ statt.
Die interessierten Klassen bekamen zum einen im Rahmen von Schülerpräsentationen Einblicke in die Funktionsweise von Photovoltaik, welche durch Demonstrationen von zwei Solarkoffern veranschaulicht wurden, die die Klasse EBT10B im Vorfeld geplant und zusammengebaut hatte: Die Schüler der EBT10B erarbeiten sich nämlich im Rahmen des Projekts mit berufsspezifischen Anleitungen eigenständig notwendige Schritte zum Bau der Koffer und bildeten Teams. Die Schüler montierten die Koffer, wobei diese einen tiefen Einblick in die Technik hinter der Energieerzeugung und Speicherung durch Sonnenlicht erlangen. Zur Demonstration während der Schülerpräsentationen am Projekttag gehörte auch, dass die Schüler z.B. ihre Smartpho
nes am Solarkoffer laden konnten oder über die mit Sonnenstrom versorgten Soundboxen eigene Musik abspielen durften. Insgesamt multiplizierten damit die Schüler der elektrotechnischen Ausbildungsrichtung „Betriebstechnik“ ihr Wissen über regenerative Stromerzeugung durch Sonnenenergie.
Im Anschluss informierten Stephan Kress und Cavid Hörauf aus der EBT11A mit ihrem Vortrag mit dem Titel „Strommix in Deutschland und unserer Region – Chancen und
Herausforderungen der Elektromobilität“ darüber, wie sich die Energieerzeugung in Deutschland, Landshut und Dingolfing direkt auf die „Sauberkeit“ von Elektrofahrzeugen auswirkt. Sie stellten dabei ein gängiges Elektrofahrzeug mit 10000 km Jahresfahrleistung einem vergleichbaren Benzinauto mit ähnlicher Ausstattung und identischer Fahrleistung gegenüber. Anhand des Energiemixes und den damit verursachten C02-Ausstoß pro erzeugter Kilowattstunde Strom konnten die Reduktion des Schadstoffausstoßes gegenüber eines Benzinautos veranschaulicht werden.
Abschließend wurde durch die Lehrkräfte Fabian Demlehner und Andreas Stautner die derzeitigen Möglichkeiten beim Stromtanken
anhand des Lademanagementportals der Stromladesäule, die sich auf dem Berufsschulgelände befindet, aufgezeigt. Extrapoliert wurden möglichen Fragestellungen aus Nutzersicht auf den Grund gegangen, wie z.B. das Finden geeigneter Stromtankstellen, das Vorgehen zur Registrierung und Authentifizierung an einer Ladesäule sowie die verschiedenen Ladegeschwindigkeiten in Kombination mit unterschiedlichen Steckersystemen.
Nachhaltige Entwicklung des Projekts
Das Projekt zielt darauf ab den Schülern die Einfachheit der Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie und das Wissen um die Speichermöglichkeiten nahe zu bringen. Außerdem wurde zur kritischen Reflexion mit der bundesweiten Stromversorgung angeregt, sodass die Schüler erkannten, dass nur ein weiterer Ausbau von erneuerbaren Energien zu 100% „sauberer“ Elektromobilität führen kann. Da ein Großteil der Schüler bei BMW Dingolfing arbeitet, besteht die Hoffnung damit eine Generation von Berufsschülern die Bedeutung von Umwelt und sauberer Energie nahe zu bringen und dies auf die künftige Fahrzeugproduktion zu übertragen. Die Schüler erfahren um die Kosten der Elektromobilität und können sich mit den regionalen Versorgungswerken mit ihrem hohen Anteil an regenerativ gewonnener Energie positiv identifizieren.
Die Schüler bestimmten eigenständig das Arbeitstempo, die Gruppenzusammensetzung und Schwerpunktsetzung. Die Auswahl an Präsentatoren erfolgte durch die Schüler. Die Schüler zeigten kreative Impulse und konkrete Vorschläge zur kostenreduzierten Neuauflage des Projekts im nächsten Jahr.