Diese Frage stellten sich die Elektroniker für Betriebstechnik der Klassen EBT 11a/d der Berufsschule Dingolfing. Daher unternahmen die Schüler eine Exkursion zum Fusionsreaktor des Max-Planck-Institutes für Plasmaphysik der TU Garching.
Hier wird seit über 50 Jahren aktiv an dieser Energiequelle geforscht. Zu Beginn wurden in einem Vortrag alle theoretischen Fakten der Kernfusion erklärt. Doch das wahre Highlight war die Besichtigung der Anlage.
Wie schafft man es nur, für den Betrieb von 10 Sekunden eine Leistung von 400 MW bereit zu stellen?
Zum Vergleich, ein handelsüblicher Kühlschrank hat eine Aufnahme von ca. 100 Watt. Somit müsste man 4.000.000 Kühlschränke 10 Sekunden lang einschalten, um die gleiche Leistungsaufnahme zu erreichen.
Die Lösung ist einfach und genial. Drei bis zu 223t schwere Schwungscheiben werden auf ca. 1.600 1/min beschleunigt und schlagartig an einen Generator geschaltet. Somit können Gleichstromspitzen von 80.000 A (!) erreicht werden. Diese Ströme sind nötig, um ein entsprechendes Magnetfeld im Fusionsreaktor aufzubauen.
Mittels überdimensionaler Aluminiumleitungen von 20.000 mm² wird diese Energie in den Reaktor geleitet. Zum Vergleich, in der Hausinstallation werden meist Querschnitte von 1,5 mm² verlegt.
Der Reaktor, geschützt von dicken Betonmauern, wird unter Aufsicht von 60 Personen für gerade einmal 10 Sekunden hochgefahren. In diesem Zeitraum wird ein unglaublich starkes Magnetfeld erzeugt, welches ein 100.000.000 Grad heißes Plasma aus Deuterium in einer bestimmten Strömung hält. Mittels unterschiedlichen Diagnostiken wird das Plasma bis aufs Kleinste untersucht.
Die Sicherheit und die Umweltfreundlichkeit sind die großen Vorteile der Kernfusion gegenüber der Kernspaltung. Durch den interessanten Vortrag seitens der TU Mitarbeiter konnten die Auszubildenden den Ablauf der Fusion nachvollziehen und stellten fest, dass noch viel Forschungsarbeit notwendig sein wird, um die Kernfusion in die Praxis umzusetzen.
StR Demlehner, StD Kölnberger, StR Maier