Sucht- und Drogenprävention an der Hans-Glas-Berufsschule mit dem „ueTheater“ aus Regensburg
Dingolfing/Landau. Jährlich findet an der Hans-Glas-Schule, Berufsschule des Landkreises, ein Aktionstag Sucht statt. Im Zuge der Sucht- und Drogenprävention organisierte Studienrat Christoph Stockinger als Suchtbeauftragter der Schule den Besuch des „ueTheaters“ aus Regensburg. Mit dem Jugendtheaterstück „Schüttelfrost“ aus der Feder des Regensburger Autors Kurt Raster wurden kürzlich circa 240 Schülerinnen und Schüler der Nebenstelle in Dingolfing sowie der Außenstelle in Landau für die Gefährlichkeit von Drogenmissbrauch beziehungsweise in Hinblick auf die Suchtthematik sensibilisiert.
Die Aufführung lief in zwei Teilen ab. Die beiden Akteure Jessica Schilling und Ole Bosse erklärten im primären Teil des Präventionstheaters eindrucksvoll und mit viel Humor garniert die Herkunft von Drogen und deren Folgen. „Was haben Drogenhändler und Lehrer gemeinsam?“ Diese Eingangsfrage und andere Witze, Floskeln und einschlägige Sprüche regten die jugendlichen Schüler zum Nachdenken und Lachen an. So holten die beiden Schauspieler die Schüler mit Spaß und Freude ins Boot und bestärkten sie, sich der gefährlichen Realität des Themas Sucht zu stellen.
Zu unterscheiden seien legale Drogen, wie Alkohol, der Sonderfall „Legal Highs“ (neue psychoaktive Substanzen) oder Medikamente und illegale Drogen wie Crystal Meth oder Kokain. Ebenfalls unter das Thema fällt die substanzlose Sucht von Computer- und Internetabhängigkeit oder Spielsucht. Legale Drogen wie Alkohol würden von Jugendlichen konsumiert, um an die Erwachsenenwelt anzuknüpfen. Mit illegalen Drogen wie Cannabis oder Ecstasy, grenzten sich Heranwachsende hingegen bewusst gegen die Erwachsenen ab. Zwischen diesen beiden Extremen müssten Jugendliche ihren selbstbestimmten Weg finden, um eine gefestigte und vor zerstörerischer Abhängigkeit geschützte Persönlichkeit zu entwickeln. Auf diesem Weg zu unterstützen, nannte der Autor als Basis des Jugendtheaterstückes.
Die Protagonisten Jessica und Ole gingen unter anderen auf mögliche Folgen der Sucht, wie Leere, Kälte oder Schlafentzug mit all seinen Auswirkungen ein. Auch die Wirkung auf das körpereigene Belohnungssystem und die Rolle von Dopamin im Körper wurden anschaulich vermittelt. Im zweiten Teil spielten die beiden Akteure sehr emotional zwei wahre Geschichten bzw. Werdegänge von Drogenkonsumenten nach, die recht unterschiedlich waren im Wechselspiel von Gruppendynamik, Abhängigkeit und dem Wahrhabenwollen des Problems.
In der anschließenden Diskussion mit den Schülern klärten die Darsteller Fragen zum Stück sowie zu Drogen und Konsum im Allgemeinen und im Besonderen. Eine ihrer Hauptaussagen beinhaltete, dass die Motivation zum Aufhören stets vom Betroffenen selbst ausgehen müsse. Das Aufhören für jemand anderen klappe fast nie. Sich beim Überwinden der Sucht Hilfe zu holen, wurde deutlich als eine große Stärke herausgestellt. „Selbst wenn der Entzug klappt, bleiben jedoch immer negative Folgen im Leben“, gaben die Darsteller zu bedenken. Daher gelte es, sein eigenes Konsumverhalten in Bezug auf das Suchtpotential zu überdenken, etwa beim Verzehr von Kaffee, Zigaretten oder bei dem Umfang des persönlichen Handykonsum.
Auch die Eingangsfrage (siehe Titel) wurde aufgeklärt: …“Beide haben Angst, dass ihnen der Stoff ausgeht“, scherzten die Protagonisten. Der Aktionstag Sucht an der Berufsschule mit dem „ueTheaterstück Schüttelfrost“ bot jedenfalls eine ganze Menge Stoff zum Thema Drogen und Sucht. Bei den Schülern stieß er auch aufgrund der witzig-professionellen Darbietung auf reges Interesse.
Ramona Klostermeier und Diana Wolf